Europas Zufriedenheit mit Gesundheitssystemen sinkt weiter


Trotz der herausragenden Fortschritte der modernen Medizin und ihrer Widerstandsfähigkeit angesichts globaler Gesundheitskrisen brodelt es unter der Oberfläche: Frustration über Terminmangel, für unzureichend befundene Standards in Gesundheitseinrichtungen, Personalmangel und ein allgemeines Misstrauen gegenüber denjenigen, die politische Entscheidungen zum Thema Gesundheit treffen, hallen über den Kontinent hinweg. Noch nie in der 10-jährigen Geschichte des STADA Health Reports haben sich die Europäer von ihren Gesundheitssystemen so im Stich gelassen gefühlt. Ihr Pessimismus wird jedoch von einem gegenläufigen Trend begleitet: einem deutlich wachsenden Vertrauen in die Schulmedizin. Dies ist ein interessanter Widerspruch und Weckruf zugleich, aber auch ein Ausdruck der Hoffnung für die Zukunft der gegenwärtigen Gesundheitslandschaft in Europa.

Zufriedenheit mit Gesundheitssystemen sinkt zum vierten Mal in Folge

Seit 2021 verzeichnet der STADA Health Report einen kontinuierlichen Rückgang der Zufriedenheit mit den Gesundheitssystemen in Europa – und der Trend hält an. Im Jahr 2020, kurz vor Ausbruch der Pandemie, lag die Gesamtzufriedenheit bei 74 Prozent und sank 2021 auf 71 Prozent. Im Jahr 2022 lag sie nur noch bei 64 Prozent und fiel 2023 auf 61 Prozent. Heute sind nur noch 56 Prozent der Europäer mit dem Gesundheitssystem in ihrem Land zufrieden. Zwar reihen sich einige Erstteilnehmer in Sachen Zufriedenheit weit hinten ein, doch auch die durchschnittliche Zufriedenheit der wiederholten Teilnehmer ist im Vergleich zu 2023 um durchschnittlich 3 Prozentpunkte gesunken.

Am stärksten sank die Zufriedenheit im Vereinigten Königreich (UK) mit einem Verlust von 11 Prozentpunkten, vermutlich befeuert durch den post-pandemischen Druck auf den National Health Service. Neben UK verzeichneten Kasachstan (minus 10 Prozentpunkte) und Deutschland (minus 8 Prozentpunkte) besonders starke Rückgänge. In diesen drei Ländern wurden als Hauptgründe für die Unzufriedenheit Schwierigkeiten bei der Terminvergabe (UK und Deutschland, 69 bzw. 68) und schlechte Versorgungsstandards (Kasachstan, 61) genannt.

Terminmangel, schlechte Versorgungsstandards und Misstrauen sorgen für Unzufriedenheit

Insgesamt sind die Menschen in Ungarn am unzufriedensten mit ihrem Gesundheitssystem: 72 Prozent von ihnen finden es unzureichend, gefolgt von Kasachstan (67) und Serbien (65). In ganz Europa liegt der Hauptgrund für die Unzufriedenheit darin, überhaupt einen Arzttermin zu bekommen (54). Besonders schwer scheint sich dies in Ungarn (73) zu gestalten. Auf Platz zwei der Gründe für die Unzufriedenheit rangiert die Tatsache, dass man selbst oder jemand, den man kennt, eine unzureichende Versorgung erhalten hat (47), was am häufigsten in Schweden (63) angegeben wurde. Darüber hinaus gibt fast jeder zweite Europäer (46) an, generell kein Vertrauen in die Gesundheitspolitik zu haben, was in Tschechien am häufigsten vorkommt (66). Weitere Gründe für die Unzufriedenheit mit Gesundheitssystemen sind mangelnde Nachhaltigkeit (39), Privatisierung, die sich negativ auf die Gesundheitsdienste auswirkt (30), fehlender Zugang zu Präventionsmaßnahmen und Personalmangel in Krankenhäusern (jeweils 28). Obwohl sich 42 Prozent der Europäer vorstellen können, mehr für bessere Gesundheitsversorgung zu zahlen, insbesondere in Usbekistan (75), ist dies keine mehrheitsfähige Option, vor allem weil jeder dritte Europäer angibt, es sich nicht leisten zu können, mehr für Gesundheitsversorgung zu bezahlen.

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Europäer schätzen HCPs und Medikamentenverfügbarkeit

Belgier (85), Schweizer (81) und Niederländer (77) sind nach wie vor am zufriedensten mit ihren Gesundheitssystemen – vor allem dank der guten Beratung durch Ärzte und Apotheker (jeweils 56) und guter Medikamentenverfügbarkeit (64 Belgien, 63 Niederlande und Schweiz). Interessanterweise ist letztere auch der Hauptgrund für die Zufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitssystem (66 gegenüber 56 im europäischen Durchschnitt), obwohl es bei bestimmten Produkten, insbesondere bei Medikamenten für Kinder, zu Lieferengpässen kommt. Weitere Zufriedenheitsfaktoren sind die Erschwinglichkeit von Medikamenten (43), die in Belgien besonders hoch bewertet wird (59), und der gute Zugang zu präventiven Gesundheitsdiensten (41), den die tschechische Bevölkerung besonders schätzt (62). Im STADA Health Report 2023 gehörte Tschechien auch zu den Ländern mit der höchsten Zahl regelmäßig wahrgenommener Vorsorgeuntersuchungen.

Eine allgemeine Beobachtung: Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem könnte mit regelmäßiger Self-Care zusammenhängen. Menschen, die regelmäßig Self-Care-Maßnahmen ergreifen, sind eher mit ihrem Gesundheitssystem zufrieden (57) als diejenigen, die eigenen Angaben zufolge wenig für ihre eigene Gesundheit tun (47).

Aufholbedarf bei Gesundheitssystemen

Doch bei aller Unzufriedenheit haben die Europäer auch konkrete Vorstellungen davon, wie ihre Gesundheitssysteme in Zukunft verbessert werden könnten. Fast jeder Zweite (48) glaubt, dass es einen Unterschied machen würde, wenn gesundheitspolitische Entscheidungsträger einen gesundheitsbezogenen Hintergrund hätten – ein vernünftiger Vorschlag, wenn man bedenkt, dass mangelndes Vertrauen in gesundheitspolitische Akteure ein Hauptgrund für die Unzufriedenheit ist. Die zweitwichtigste Maßnahme ist die Anhebung der Löhne in medizinischen Berufen. 47 Prozent der Befragten hoffen, dass so mehr Menschen dazu motiviert werden könnten, einen medizinischen Beruf zu ergreifen. 43 Prozent glauben auch, dass statt Importen eine verstärkte Produktion von Arzneimitteln im eigenen Land zur Zufriedenheit beitragen könnte. Mehr als jeder dritte Europäer (35) würde es begrüßen, wenn Apotheker mehr Befugnisse bekämen, um Kapazitäten bei Ärzten zu schaffen, und fast ebenso viele (31) finden, es sollten alternative Karrierewege zum Arztberuf geschaffen werden, um dem Mangel entgegenzuwirken. In ähnlicher Weise ist jeder fünfte Europäer der Ansicht, dass die Zugangsvoraussetzungen für medizinische Berufe gesenkt werden sollten, um die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen.

Vertrauen in die Schulmedizin steigt

Fast 7 von 10 Europäern (69) geben an, dass sie der Schulmedizin vollständig oder größtenteils vertrauen, auch wenn sie sich zusätzlich online informieren – ein Anstieg um 7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022. Männer (35) haben deutlich weniger Vorbehalte gegenüber der Schulmedizin als Frauen (25). Betrachtet man die einzelnen Länder, so steht der erneute Teilnehmer Finnland (84) in Sachen Vertrauen an der Spitze, gefolgt von Spanien (82), das seit jeher zu den glühendsten Verfechtern der Schulmedizin gehört. Der Hauptgrund für das hohe Vertrauen ist medizinisches Fachpersonal wie Ärzte und Apotheker: 48 Prozent schätzen deren Rat ausdrücklich und glauben, dass diese „wissen, was das Beste ist“. Besonders hoch schätzen die Menschen in Belgien und Irland die Meinung der Fachleute (56). Weitere 42 Prozent sagen, dass sie der Schulmedizin vertrauen, weil sie sich als wirksam erwiesen hat – vor allem in Finnland (57), UK und Irland (je 51). 41 Prozent gründen ihr Vertrauen auf die jahrzehntelange Forschung, die zu vielen Durchbrüchen in der Schulmedizin geführt hat, und weitere 39 Prozent fühlen sich durch hohe Qualitätsstandards, Regulierungsverfahren und Kontrollen beruhigt.

Es scheint, dass Vertrauen in die Schulmedizin mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Zufriedenheit mit dem System allgemein führt: 59 Prozent der Menschen, die angeben, der Schulmedizin zu vertrauen, sind mit ihrem Gesundheitssystem zufrieden. Bei jenen, die Vorbehalte gegenüber der Schulmedizin haben, sind es nur 28 Prozent. Dennoch reicht mehr Vertrauen allein nicht aus, um die immer größer werdende Unzufriedenheit mit den Gesundheitssystemen auszugleichen. Die Wurzel des Problems scheinen Mängel im System zu sein und nicht die Medizin selbst.

Stellenweise überwiegt das Misstrauen

Die Menschen in Kasachstan sind am misstrauischsten gegenüber der Schulmedizin (23). Und Usbekistan scheint in dieser Frage zwiegespalten zu sein: Hier ist der Anteil derjenigen am höchsten, die sagen, dass sie der Schulmedizin voll und ganz vertrauen (56), doch gleichzeitig behaupten 22 Prozent von sich das Gegenteil. Auf dem gesamten Kontinent sind 44 Prozent der Befragten besorgt, dass mit Schulmedizin nur Geld gemacht wird. Ebenso viele (43) sind frustriert darüber, dass sich Schulmedizin nur auf die Behandlung von Symptomen konzentriert, anstatt Ursachen zu bekämpfen. Dieser Standpunkt ist bei Frauen (46) stärker ausgeprägt als bei Männern (39). Etwas mehr als jeder Dritte (35) ist der Meinung, dass die Pandemie die Grenzen der Schulmedizin aufgezeigt hat – eine Ansicht, die am häufigsten von Menschen in Serbien (49) und Rumänien (48) geteilt wird. 17 Prozent waren von der Beratung durch den Hausarzt enttäuscht oder bevorzugen alternative Behandlungsmethoden, wobei letztere in der Schweiz (34) besonders beliebt sind. Für 16 Prozent wirkte negative Presse über die Schulmedizin abschreckend und 15 Prozent beklagen, dass konventionelle Arzneimittel oft knapp oder nicht verfügbar sind.

Individuellere Versorgung und bessere Kommunikation könnten Vertrauen in Schulmedizin weiter stärken

Um das Vertrauen weiter zu verbessern, sind 46 Prozent der Europäer der Meinung, dass die Schulmedizin sich stärker auf den einzelnen Patienten und seine Bedürfnisse konzentrieren sollte. Insbesondere Spanien und Finnland sind die stärksten Verfechter dieses Ansatzes (59). Eine bessere Kommunikation zwischen medizinischem Fachpersonal und Patienten würde auch dazu beitragen, den Ruf der Schulmedizin insgesamt zu verbessern. In Portugal würde mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine klarere, laienfreundlichere Kommunikation befürworten. In Sachen Leistungsfähigkeit wünschen sich 41 Prozent der Europäer mehr Durchbrüche in der Schulmedizin, insbesondere bei der Behandlung schwerer Krankheiten wie Krebs. Weitere 40 Prozent wünschen sich einen ganzheitlicheren Ansatz in der Medizin, der sowohl die körperliche als auch geistige Gesundheit einbezieht. Um die Schulmedizin noch zugänglicher zu machen, wünschen sich 29 Prozent der Befragten Listen von Ärzten, die sich auf die Behandlung bestimmter Krankheiten spezialisiert haben, sowie einen leichteren Zugang zu Terminen, die sich mit beruflichen Verpflichtungen vereinbaren lassen (28). Auch umfassenderes Informationsmaterial über Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten sowie benutzerfreundlichere Medikamente (25) können zu höherem Vertrauen führen.

Ärzte und Apotheker als Bollwerk des Vertrauens

Medizinisches Fachpersonal wie Hausärzte und Apotheker ist auch die wichtigste Informationsquelle, wenn es um den Kauf von rezeptfreien Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln geht. Hausärzte sind die vertrauenswürdigsten Quellen für Empfehlungen (63), dicht gefolgt von Apothekern (54) und anderem medizinischen Fachpersonal (49). Vor allem in Irland und Finnland ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Menschen der Meinung ihres Hausarztes und ihres Apothekers vertrauen (72/71 bzw. 70/65). Mit Blick auf die Altersgruppen folgen Europäer über 55 Jahre am ehesten der Empfehlung ihres Hausarztes, während die 18- bis 34-Jährigen eher auf Berichte von Freunden oder der Familie vertrauen. Und: Hausärzte (26), Apotheker und anderes medizinisches Fachpersonal (jeweils 21) sind nicht nur die vertrauenswürdigsten, sondern auch die einflussreichsten Kräfte beim Kauf von Medikamenten. Im Vergleich dazu sind Empfehlungen von künstlichen Intelligenzen (KI, 7), Online-Werbung (11), sozialen Medien (12) oder Google-Suchergebnissen (11) bei der Entscheidung über den Kauf eines Medikaments deutlich weniger relevant.

Wenn es um die Zukunft ihrer stationären Apotheken geht, wünschen sich 46 Prozent der Europäer mehr erschwingliche Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente, insbesondere in Finnland (62) und Tschechien (61). Etwa jeder Dritte (32) würde die Möglichkeit begrüßen, sich Rezepte oder andere Medikamente nach Hause liefern zu lassen, eine Idee, die besonders in Deutschland (42) beliebt ist. Ein weiteres knappes Drittel (31) fände es praktisch, wenn gesundheitsbezogene Dienstleistungen wie Seh- oder Hörtests auch in der Apotheke angeboten würden. Ebenfalls 31 Prozent wünschen sich detailliertere Informationen über ihr Rezept oder Medikament in Bezug auf Anwendung oder Einnahme.

Künstliche Intelligenz: eine Wundertüte

Inwieweit KI unser Leben – on- wie auch offline – in Zukunft beeinflussen wird, ist zwar schwer abzuschätzen – trotzdem sind die meisten Europäer ihr gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Den potenziell positiven Einfluss auf die Gesellschaft sehen nicht nur die 47 Prozent, die sich mit KI auskennen, sondern auch die 15 Prozent, die nicht viel darüber wissen. Obwohl KI dazu beiträgt, dass Informationen heutzutage leichter zugänglich und individualisierbar sind, bevorzugen die meisten Europäer nach wie vor eine schnelle Google-Suche (62), Online-Artikel (35) oder offizielle Websites von Gesundheitseinrichtungen (33), um gesundheitsbezogene Informationen zu erhalten. Ungeachtet ihres Popularitätsanstiegs in den letzten Jahren hat sich KI noch nicht als Quelle für gesundheitsbezogene Informationen etabliert (8). 14 Prozent geben an, dass sie überhaupt keine Online-Quellen nutzen.

Zurückhaltung beim Einsatz von KI im Gesundheitskontext

Der Einsatz von KI im Gesundheitswesen, sei es beim Vereinbaren von Terminen, dem Erhalt einer Diagnose oder Informationserhalt über den Genesungsverlauf, löst bei der Mehrheit der Europäer Unbehagen aus – bei Frauen mehr als bei Männern. Dennoch ist KI ein interessantes Werkzeug, das Praxen potenziell helfen könnte, Terminvergaben, Diagnosestellungen und Behandlungsempfehlungen effizienter zu gestalten, was für die Patienten von großem Nutzen sein könnte.

64 Prozent der Europäer machen sich Sorgen über möglichen Missbrauch, vor allem in Usbekistan (81). 57 Prozent haben Vorbehalte hinsichtlich der Datensicherheit, hauptsächlich in Irland und Kasachstan (jeweils 68). Der mögliche Verlust menschlicher Interaktion durch den Einzug von KI in den Gesundheitssektor beunruhigt 59 Prozent der Europäer, insbesondere in Irland (72) und in UK (69), ebenso wie mögliche Auswirkungen auf medizinisches Fachpersonal. 56 Prozent der Europäer befürchten, dass derartige Technologie menschliche Akteure im Gesundheitssektor ersetzen könnte – auch hier sind die Menschen in Irland (71) und UK (66) am besorgtesten. 42 Prozent sehen informierte Zustimmung, Autonomie sowie die Möglichkeit, eine Behandlung abzulehnen, in Gefahr. Die Europäer sind auch besorgt über mögliche Probleme mit kulturellen Vorurteilen (34) und einen allgemeinen Kontrollverlust (53). Bemerkenswerterweise gibt es in Usbekistan gleichzeitig die jeweils höchste Anzahl an Menschen, die sich sowohl sehr als auch gar nicht über mögliche Auswirkungen von KI im Gesundheitskontext sorgen. Auch wenn KI sicherlich verstärkt Einzug ins Gesundheitswesen halten wird, ist sich Europa einig: Sie sollte eine Ergänzung und kein Ersatz für persönliche Interaktion mit medizinischem Fachpersonal sein. Und: Die Ausweitung dieser Technologie muss transparent gehandhabt werden, um Sicherheitsbedenken zu zerstreuen.

Bei diesen digitalen Gesundheitslösungen ist Europa an Bord

E-Rezepte (59) werden in Tschechien am meisten (78) geschätzt, wo sie seit 2018 verpflichtend sind, sowie in Finnland (77), wo sie ebenfalls seit einiger Zeit im Einsatz sind. Die digitalisierte Patientenakte würden 54 Prozent begrüßen, ebenso wie mehr virtuelle Konsultationen mit Ärzten oder Apothekern (48) – insbesondere in Bulgarien (59) und Portugal (58) – sowie Gesundheits-Apps auf Rezept (40) und elektronische Beipackzettel (38).

Europa sieht der Zukunft der Medizin optimistisch entgegen

Die einhelligste Meinung wird von 46 Prozent der Europäer geteilt: Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird es mehr Impfstoffe gegen häufige Krankheiten geben. Portugal, Spanien, Finnland und Schweden (57) sind in dieser Hinsicht am optimistischsten. In Ungarn (53), Österreich (51) und Deutschland (50) glaubt man, dass Roboter bei der Durchführung medizinischer Eingriffe wie Operationen eine wichtige Rolle spielen werden (41 Europa-Durchschnitt). Bei allen Vor- und Nachteilen sehen 38 Prozent KI als zentrales Werkzeug der Zukunft für die Diagnose vieler Krankheiten – vor allem in Rumänien (46), wo die Vorbehalte gegen diese Technologie derzeit groß sind. Andere Prognosen gehen davon aus, dass die meisten Krebsarten nicht mehr tödlich verlaufen werden (30), medizinische Experten und Ärzte aus der ganzen Welt für eine virtuelle Diagnose konsultiert werden können (29), dass Ersatzorgane aus körpereigenen Zellen gezüchtet werden (26) und individuell zusammengestellte Nahrungsergänzungsmittel, die auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind (24), eingenommen werden.

Erstaunlich: Die Europäer halten alle oben genannten Szenarien für plausibler als die Entdeckung eines Heilmittels gegen Erkältung oder Grippe – nur 1 von 5 Europäern hält dies für eine wahrscheinliche Realität.